Zusammenleben für mich

Was ist die Hausordnung?

In manchen Gebäuden hängt eine Hausordnung aus. Dort steht, was im Haus erlaubt und was verboten ist und wann Ruhe einzuhalten ist. Wenn es keine Hausordnung gibt, gilt die gesetzliche Ruhezeit von 22 bis 6 Uhr. Manchmal gelten auch Ruhezeiten von 12 bis 15 Uhr und durch­gehend an Sonntagen und Feiertagen. Das bedeutet nicht, dass man ganz still sein muss. Aber laute Arbeiten (Bohrmaschi­ne, Rasenmäher ...) sind nicht erlaubt.

Worauf sollte ich achten, um in der Öffentlichkeit nicht unangenehm aufzufallen?

In Österreich schätzt man die Privatheit. Lärm oder gar Streit in der Öffentlichkeit werden abgelehnt. Auf Toiletten wird das benutzte Papier in der Toilette weggespült. Artikel der Damenhygiene dürfen dagegen nicht in die Toilette

geworfen werden – dafür gibt es Eimer und oft auch speziel­­le Beutel, in denen man gebrauchte Artikel entsorgen kann. Es gibt in den Städten öffentliche Toiletten. Für die Benutzung muss man oft etwas zahlen. Die Notdurft im Freien (zum Beispiel in Parks oder auf Parkplätzen) zu verrichten ist verboten.

Was tue ich, wenn ich zu einem Notfall komme?

In Österreich ist jede volljährige Person im Notfall zur Hilfe verpflichtet, wenn ein anderer Mensch in Gefahr ist. Sie müssen nur helfen, wenn Sie sich damit nicht selbst in Gefahr bringen. Es ist strafbar, nicht zu helfen. Das gilt im Straßenverkehr, aber auch im öffentlichen Leben.

Darf man auf die Straße ausspucken?

Das ist nicht verboten, gilt aber als besonders schlechtes Benehmen (auch wenn es ein Österreicher tut). Auch die Nase reinigt man bei Bedarf nicht „ins Freie“ – man benutzt ein Taschentuch.

Darf man in der Öffentlichkeit telefonieren?

Ja, wenn dabei niemand gestört wird. In Räumen, die man mit anderen teilt (z. B. Wartezimmer), im Bus oder im Zug ist es unhöflich, laute Gespräche zu führen – auch wenn das viele Einheimische tun. Man spricht oder telefoniert leise, um die anderen nicht zu stören.

Wie verhält man sich gegenüber seinen Nachbarn?

Das ist sehr unterschiedlich. Menschen, neben denen man wohnt und denen man oft oder sogar täglich begegnet, grüßt man – auch dann, wenn sie nicht zurückgrüßen. Manche Nachbarn verstehen sich sehr gut und helfen einander: Sie nehmen die Post des Nachbarn entgegen, passen auf die Wohnung auf, wenn der Nachbar auf Urlaub ist, und trinken zusammen Kaffee. Wir wünschen Ihnen ein gutes Zusammenleben mit Ihren Nachbarn! Wenn Sie in eine neue Wohnung einziehen, gehen Sie zu Ihren neuen Nachbarn und stellen Sie sich vor!

Wo kann ich mitmachen?

Das gesellschaftliche Leben findet häufig unter Arbeitskollegen, in Sportvereinen und anderen Vereinen statt. Es gibt viele Vereine und Gruppen, die gerne neue Mitglieder aufnehmen. Auch das Rote Kreuz sucht immer freiwillige Helfer. Sie lernen viele Menschen kennen und verbessern Ihre Deutschkenntnisse, wenn Sie einem Verein beitreten.